Achtsamkeit und Stressmanagement

Ein kleiner Neubeginn und 10 Achtsamkeitstipps für dich aus dem Buch „achtsam morden“

Das Bild zeigt das nachgemalte Cover des Buches "Achtsam morden" von Karsten Dusse. Visualisiert von www.achtsam-engagiert.de

Mein Blog war in einer sehr ausgedehnten Sommerpause. Wieso? Das hat viele Gründe – allen voran ganz profan die Motivationslosigkeit. Wenn die Sonne scheint, es viel draußen zu erleben gibt, dann tue ich doch lieber das, als mich nach einem langen Tag im Büro erneut vor mein privates Notebook zu setzen.

Aber es gibt auch noch einen weiteren Grund: Der Glaube an mein kleines Herzensprojekt ist mir manchmal ein wenig abhandengekommen. Achtsamkeit begleitet mich nun schon seit Jahren und von den Tools und positiven Effekten berichte ich dir hier auf achtsam-engagiert.de. Aber kaum eingetreten in die Blogger- und Instagram-Szene, stellte ich fest: Ich bewege mich in einem Themenfeld, das – salopp gesagt – derzeit ziemlich durchgenudelt wird. In Instagram teilen sowohl zahlreiche exzellente, professionelle Content Creator ihren Input als auch zahlreiche unseriöse Heilsversprecher. Mich hat es als Hobby-Bloggerin und systemische Coachin in eine kleine Sinnkrise gestürzt. Will ich mich daran überhaupt noch beteiligen? Wie gelingt mir selbst ein achtsamer Umgang damit?

Mordslust aufs Schreiben: Wie ein Krimi mich wieder motiviert hat


Die Antwort darauf hat mir die Lektüre des Buches „Achtsam morden“ geschenkt. Kein Scherz. Wer im Supermarkt einen speziellen Joghurt sucht, findet ihn ja auch meistens dann, wenn man erstmal einen Schritt vom Regal weg geht und Abstand gewinnt. So in etwa war meine Pause. Und der gesuchte Joghurt als Metapher für meine Motivation war das Buch „Achtsam morden“ von Karsten Dusse.

Was mir daran so geholfen hat? Mit einer bestechenden Ironie und gleichzeitig voller Überzeugung berichtet darin ein Anwalt in der Ich-Perspektive von seinen Erfahrungen mit verschiedenen Achtsamkeitsansätzen. Zugebenermaßen nutzt er seine neu gewonnenen Erkenntnisse vor allem für hochgradig illegale Machenschaften. Aber diese Absurdität war es tatsächlich, die mir auf eine herrlich undogmatische Art und Weise gezeigt hat, warum Achtsamkeit eigentlich eine so tolle Sache ist.

Es ist egal, wie oft etwas bereits gesagt wurde – manchmal braucht es einen anderen Absender, eine andere Verpackung oder eine andere Zeit


Was mich zurückbringt, zu der initialen Frage: Warum maße ich mir an, in dem großen Teich der Achtsamkeit als minikleine Kaulquappe mitzuschwimmen? Nun, weil der Autor Karsten Dusse mir mit seinem Buch eines nochmal eindrücklich bewiesen hat: Manchmal braucht es eine ganz spezielle Stimme, die längst bekannte Informationen zum richtigen Zeitpunkt und der richtigen Art und Weise an einen heranträgt, damit man dafür empfänglich ist.

Nichts in dem Buch, was Achtsamkeit betrifft, ist neu für mich. Das habe ich schon viele Male von etlichen anderen gehört. Aber ihm ist es gelungen, mir in meiner Zeit der Motivationslosigkeit mit Witz und Humor die Vorzüge der Achtsamkeit wieder näher zu bringen. Und wenn ich mit meinem Blog auch nur einem einzelnen Menschen einen guten Impuls zur richtigen Zeit schenken kann, ist das doch schon etwas ganz schön Großes, finde ich. Also mache ich weiter.

10 mordsmäßig gute Achtsamkeitstipps


Eine Figur in dem Buch ist der Achtsamkeitscoach Joschka Breitner, aus dessen Ratgeber zu Beginn eines Kapitels immer zitiert wird. Die zehn besten Achtsamkeitsimpulse daraus habe ich hier für dich zusammengefasst – die weiteren findest du morbide verpackt im Buch „Achtsam morden“, das sich definitiv zu lesen lohnt.

  1. „Wenn Sie vor einer Tür stehen und warten, stehen Sie vor einer Tür und warten. Wenn Sie sich mit Ihrer Frau streiten, streiten Sie sich mit Ihrer Frau. Das ist Achtsamkeit. Wenn Sie vor einer Tür stehen und warten und die Wartezeit dazu nutzen, sich in Gedanken zusätzlich noch mit Ihrer Frau zu streiten – dann ist das nicht Achtsamkeit. Dann ist das einfach nur blöde.“
  2. „Im Atem können wir Zuflucht nehmen. Wenn wir uns auf den Atem konzentrieren, konzentrieren wir uns auf die Verbindung von Körper und Geist. Mit dem Atem können wir den Einfluss negativer Emotionen auf beide beruhigen.“
  3. „Nicht das, was geschehen ist, beunruhigt uns. Erst wenn wir Geschehenes einordnen, macht es uns Angst. Kein Vorfall ist für sich gut oder schlecht.“
  4. „Wenn wir Dinge beobachten, ohne sie zu bewerten, können wir ihnen das Negative nehmen. Wenn wir hingegen Dingen, die wir beobachten, etwas Wohlwollendes unterstellen, können wir sie sogar in etwas Positives wenden.“
  5. „Zeit ist relativ. Wie wir Zeit wahrnehmen, ist abhängig von unserer subjektiven Einschätzung der Situation, in der wir uns befinden. Das Empfinden von Zeitdruck ist somit nichts anderes als der Ausdruck von Anspannung.“
  6. „Verbitterung ist der Ausdruck einer lang anhaltenden Enttäuschung. Die Enttäuschung mag von außen gekommen sein. Wie lange sie in Ihnen verbleibt, bestimmen aber ausschließlich Sie selber.“
  7. „Der innere Widerstand hat eine positive Absicht. Für einen konstruktiven Umgang mit dem inneren Widerstand ist es wichtig, diese positive Absicht des inneren Widerstandes zu erkennen und zu würdigen.“
  8. „Es gibt ein Gefühl, das sehr schnell zu erzeugen ist und das alle negativen Gedanken überlagert. Dieses Gefühl nennt sich Dankbarkeit. Denken Sie bei allen Belastungen, die Sie gerade mit sich herumtragen, spontan an drei Dinge, für die Sie dankbar sind. (…) Fühlen Sie die Dankbarkeit ganz konkret. Sie können nicht gleichzeitig dankbar und frustriert sein.“
  9. „Es gibt Muskeln in Ihrem Körper, deren Anspannung sofort zur achtsamen Entspannung führt. Die Rede ist von den Muskeln, die Sie zum Lächeln brauchen. Setzen Sie bitte nur für sich alleine ein Lächeln auf. Verfolgen Sie den Verlauf Ihres Lächelns. (…) Spüren Sie weiter, wie diese Entspannung wie eine kleine Welle durch Ihren Körper gleitet. Ihr Lächeln setzt sich in allen Körperteilen fort. Lächeln Sie, sooft Sie können, in sich hinein.“
  10. „Es gibt zwei Arten von Schmerzen: den Schmerz der Wunde und den Schmerz des Stocherns in der Wunde. Die Wunde können wir nicht rückgängig machen. Aber wenn wir auf das Stochern in der Wunde verzichten, wird die Wunde wesentlich schneller heilen.“

Ich freue mich, wenn du mir ein Feedback da lässt oder mir schreibst, wovon du in Zukunft gern mehr hier lesen möchtest. Nutze dafür einfach meine Mail-Adresse info@achtsam-engagiert.de oder besuche mich bei Instagram.

Hinweis:
Das erwähnte Buch habe ich selbst gekauft. Ich schreibe darüber ohne Aufforderung und ohne Gegenleistung.

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