Bist du so neugierig auf die 10 Stress-Tipps, dass du direkt dorthin willst? Eine Zusammenfassung findest du am Ende des Artikels.
Ich gebe zu, in den letzten Wochen war ich sinnbildlich im Stressdschungel gefangen. Ich hatte nicht nur eine, sondern gleich mehrere Baustellen zu bewältigen. Da war zum einen mein Job, der mich teilweise jeden Tag in der Woche 10 Stunden auf Trab gehalten hat und in dem ich auch den ein oder anderen Konflikt zu bewältigen hatte. Und zum anderen befand ich mich in den letzten Wochen mitten in einem Umzug, der organisiert, vorbereitet und durchgeführt werden musste. Du kannst dir vorstellen, dass mein Energielevel nach 10 Stunden-Arbeitstagen und arbeitsreichen Feierabenden und Wochenenden eher im Minusbereich lag.
Ich muss gestehen, dass ich in den letzten Wochen mehr als einmal geheult habe. Mein persönliches Lowlight war, als ich mir beim Bäcker zur Belohnung und Aufmunterung ein Stück Mohnkuchen geholt habe und Zuhause feststellen musste, dass es ein trockenes Endstück war. Kein Scherz: Als ich das gesehen habe, saß ich am Küchentisch und habe bitterlich geweint wie kleines Kind.
Stress kann selbst versierte Stressexperten in die Knie zwingen
Warum ich das erzähle? Weil das einfach ein so herrlich plakatives Beispiel dafür ist, was der Stress aus mir gemacht hat: ein weinerliches Häufchen Elend, das schon die kleinste Kleinigkeit aus der Bahn werfen kann. Ich bin zertifizierte Stressmanagerin und dennoch kann ich mich nicht davon frei machen, dass mich Stress auch mal gehörig durchrüttelt. Wichtig ist nur, dass man merkt, wann es wirklich zu viel wird und sich immer wieder vergegenwärtigt, welche Strategien einem helfen, um sich im Auge eines Stressgewitters nicht völlig zu verlieren.
Jetzt mit ein wenig Abstand fällt es mir leichter festzustellen, was ich richtig gemacht habe und wo ich vielleicht noch etwas anders hätte angehen können. Hier habe mich meine Erkenntnisse und Stress-Tipps für dich zusammengefasst, die helfen können, stressige Zeiten zu überstehen.
10 Stress-Tipps: So kommst du besser durch stressige Zeiten
1) Prioritäten setzen
Wenn sowohl im Berufs- wie im Privatleben ordentlich die Post abgeht, hilft nur eines: Überprüfe deine berufliche und private Aufgabenliste und identifiziere die Aufgaben und Vorhaben, die wirklich dringend erledigt werden müssen und welche warten können. Beispiel: Mitten im Umzugsstress ist es auch mal vollkommen ok, nicht frisch zu kochen, sondern die Arbeit vom Lieferdienst und Tiefkühlprodukten vereinfachen zu lassen.
2) Deine Zeit managen
Es ist nicht sexy, aber mir hat gutes Zeitmanagement enorm geholfen. Ich habe sowohl in meinem beruflichen wie auch im privaten Terminkalender Terminblöcke für alles eingestellt. Wenn ich nach einem Terminmarathon mal eine Stunde „Stillarbeitszeit“ zum Nacharbeiten brauche, habe ich mir das als Termin in meinen Kalender eingetragen. Wenn ich im Feierabend einen Rückenkurs besuchen wollte, der mir einfach bei der vielen Sitzerei und Tragerei enorm gut tut, dann hat das ebenfalls eine Priorität und verdient einen Kalendereintrag. Das hilft dir auch, um deine Zeit realistisch und optimal zu planen.
3) Pausen machen
Ein Selbstgänger, der dich vielleicht die Augenbraue hochziehen lässt, weil er so profan ist. Und dennoch möchte ich es betonen: Je mehr Stress du hast, desto verlockender ist es, ununterbrochen zu arbeiten, um die Situation möglichst schnell zu beenden. Das ist ein ganz natürlicher Impuls und Pausen fühlen sich konterintuitiv an. Nur: Es ist elementar wichtig, dass sich sowohl dein Körper als auch dein Geist erholen können. Plane also unbedingt auch Zeitblöcke ein, um dir etwas Gutes zu tun, das dich entspannt, z. B. Spazieren gehen, meditieren, Sport machen oder einfach netflixen.
4) Grenzen setzen
Lerne nein zu sagen, auch wenn es verdammt schwer fällt. Der Chef möchte nach einem 10-Stunden-Abeitstag noch nett mit dir plaudern? Ein andermal gerne. Dein Partner möchte eine neue Kaffeemaschine kaufen und mit dir tief in die Analyse der besten Modelle einsteigen? Gern, aber erst, wenn sich das Stress-Gewitter gelegt hat. Deine Eltern wollen wissen, wie es dir geht? Klar, aber erstmal nur kurz und knapp per WhatsApp, das ausführliche Telefonat muss auf nächste Woche warten. Das sind viele Neins, die schwer fallen, insbesondere dann, wenn dahinter eigentlich schöne Aktivitäten liegen. Aber mach dir bewusst: Dein Tag, deine Zeit und deine Energie sind begrenzt. Hier greift der schon oft gehörte Spruch: Ein Nein zu anderen ist ein Ja zu dir selbst. Sag insbesondere im Stress-Gewitter häufiger Ja zu dir selbst.
5) Delegieren
Wenn du Grenzen gesetzt hast, kann es ein nächster Schritt sein, Aufgaben zu delegieren – und zwar nicht nur im beruflichen Umfeld. Ich bleibe mal beim oberen Beispiel: War es wirklich zwingend notwendig, dass ich selbst in die Analyse der besten Kaffeevollautomaten mit den optimalen Features und 5-Sterne-Bewertungen zum idealen Preis-Leistungsverhältnis einsteige? Natürlich rede ich gern mit und treffe eine informierte Entscheidung, aber es ist auch vollkommen okay, meinem Partner diese Rechercheaufgabe zu überlassen. Frage dich also, welche Aufgaben wirklich nur von dir alleine erfüllt werden können und wer dich bei anderen Aufgaben unterstützen kann.
6) Mit anderen reden
Es ist wichtig, mit anderen zu reden und um Unterstützung zu bitten. Wenn du das Gefühl hast, dass du überfordert bist, sprich mit Kollegen, Freunden, Familienmitgliedern oder auch mit einem Coach – mit mir zum Beispiel😊 Jemand der außen steht, hat oft schnellere und bessere Lösungsideen. Wie gesagt: Auch als zertifizierte Stressmanagerin sehe ich selbst im Auge des Sturms weniger klar als ich dies könnte, wenn ich nicht unmittelbar betroffen bin. Nutze das für dich und frag andere um Rat. Und wenn du keinen Rat brauchst, so hilft es dennoch, wenn du deinen Kummer einfach mal rauslassen kannst.
7) Ausreichend schlafen
Wer mega gestresst ist, neigt dazu die Nacht zu verkürzen, um mehr Stunden am Tag zu haben. Diese Rechnung geht in Ausnahmesituationen auch auf, wird daraus allerdings eine Regel, zehrt es dich einfach aus. Daher mache es dir zur Gewohnheit in stressigen Phasen mindestens genauso zeitlich schlafen zu gehen wie sonst, wenn nicht sogar früher. Deine Gesundheit wird es dir danken.
8) Multitasking – aber sinnvoll
Eigentlich ist Multitasking eine verdammt dumme Idee, die selten funktioniert. Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn wenn du eine kognitive mit einer motorischen Tätigkeit kombinierst, kriegst unser Körper und Geist das gut hin. Um deine Zeit optimal auszunutzen könntest du z. B. mit deiner besten Freundin telefonieren, während du gerade dein Essen vorbereitest oder im Auto auf dem Heimweg von der Arbeit bist. Oder du könntest deinen Lieblingspodcast hören, während du Umzugskisten packst. Überlege dir, ob es kognitive Tätigkeiten (z. B. reden, denken, überlegen) gibt, die du gut mit motorischen Tätigkeiten (z. B. gehen, Kartoffeln schälen, Fahrradfahren) kombinieren kannst.
9) Flexibel bleiben
Es ist gut einen Zeitplan zu haben (s. Punkt 2). Mach dir gleichzeitig bewusst, dass insbesondere in stressigen Zeiten einfach immer etwas dazwischen kommen kann, sei es eine weitere Verpflichtung, eine Aufgabe, die mehr Zeit benötigt oder etwas anderes Unerwartetes. Versuche dir in solchen Situationen eine gewisse Flexibilität beizubehalten und dich nicht zusätzlich zu stressen, weil nun etwas anders läuft.
10) Perspektive wechseln
Das ist zugegebenermaßen ein Profitrick, der mir selbst nicht immer ganz leicht gefallen ist in den letzten Wochen: Versuche eine positive Einstellung zu bewahren und dich auf das zu konzentrieren, was du bereits erreichst hast, anstatt dich nur auf das zu fokussieren, was alles noch zu tun ist. Plane für dich zwischendurch kleine Pausen (s. Punkt 3), in denen du dir gezielt Zeit nimmst, dir deine bisherigen Fortschritte bewusst zu machen. Das wird dir auf jeden Fall positive Energie schenken. Genauso förderlich kann es sein, immer mal wieder innezuhalten und zu überlegen, wofür du trotz des Stress oder womöglich sogar wegen des Stress dankbar bist? Gbit es jemanden, der dir gerade sehr zur Seite steht? Nimm das Gefühl der Dankbarkeit bewusst wahr und signalisiere deinem Geist dadurch immer wieder, dass alles in Ordnung ist. Weitere Dankbarkeitsimpulse findest du in diesem Artikel: „Dankbarkeitsliste: 15+1 Punkt, um wieder mehr Dankbarkeit zu spüren„.
10 Tipps gegen Stress im Überblick
Ich hoffe, dir haben diese Stress-Tipps geholfen. Befindest du dich gerade mitten im Auge eines Stress-Gewitters und wünschst dir Unterstützung in dieser Zeit? Dann melde dich gerne bei mir, damit wir einen Coaching-Termin vereinbaren können:
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