Mindset und Selbstvertrauen

Coaching vs. Therapie: Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

Der Unterschied zwischen Coaching und Therapie: Die wichtigsten Unterschiede im Überblick

Stress, Überlastung und Burnout gehören in unserer heutigen Gesellschaft fast schon zum Alltag. Immer mehr Menschen suchen nach Unterstützung, um ihre Stresssymptome zu bewältigen und ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dabei stellt sich oft die Frage, welche Art von Unterstützung am besten geeignet ist: Coaching oder Therapie? Was ist der Unterschied? Was ist wann sinnvoll? Diese Fragen beantwortet der nachfolgende Artikel.

Der wichtigste Unterschied: Coaching und Therapie haben verschiedene Ziele

Fokus im Coaching: Ziele erreichen und Lösungen finden

Coaching und Therapie unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Zunächst aber ist wichtig zu verstehen, dass Coaching und Therapie grundsätzlich unterschiedliche Ziele haben. Coaching fokussiert sich darauf, Menschen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Wenn eine Klientin beispielsweise zu mir kommt und von ihrem Stresserleben berichtet, lenke ich den Blick nur kurz auf die Ausgangslage und wie es soweit gekommen ist. Salopp gesagt mache ich keine „Vergangenheitsbewältigung“.

Viel wichtiger ist mir, gemeinsam herauszuarbeiten, welche Fähigkeiten und Ressourcen die Klientin besitzt, die ihr dabei helfen, die Herausforderung erfolgreich zu meistern. In meinen Coachings beschäftige ich mich beispielsweise mit Themen wie Stress- und Zeitmanagement, Karriereentwicklung, Konfliktlösungen oder der Arbeit mit Werten und Stärken.

Fokus in einer Therapie: Psychische Leiden lindern

Therapie hingegen hat das Ziel, psychische Leiden zu lindern oder zu heilen. Solche Leiden können durch psychische Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Traumata hervorgerufen werden. Ein Therapeut erstellt also eine Diagnose und arbeitet daraufhin mit seinen Klient:innen an der Linderung und Bewältigung der psychischen Erkrankung.

So beschreibt auch die Diplom-Psychologin und Coachin Maren Fischer-Epe den Unterschied:

Ziel von Therapie ist Gesundheit und die Befreiung von Symptomen mit Krankheitswert. Beratung (Coaching, Supervision, Klärungshilfe) versucht dagegen Klärungen und Lösungen zu finden für punktuell schwierige Situationen.

Aus „Coaching: miteinander Ziele erreichen“ von Maren Fischer-epe

Coaching vs. Therapie: Unterschied im Ausbildungsweg

Besonders wichtig: Der Werdegang eines Coachs und eines Psychotherapeuten sind unterschiedlich. Jeder kann sich Coach nennen, denn der Begriff ist nicht geschützt. Man muss noch nicht mal eine Ausbildung gemacht haben und selbst wenn eine Ausbildung absolviert wurde, sagt das nichts über die Güte dessen aus, was ein Coach im Rahmen der Ausbildung gelernt hat. Weil der Coach-Begriff nicht geschützt ist, kann sich auch Tante Erna hinstellen und ab sofort eine Coaching-Ausbildung anbieten. Umso wichtiger ist es also bei einem Coach oder einer Coachin genau hinzuschauen, wo er oder sie ihre Ausbildung genossen hat und wie seriös diese Ausbildungsstätte ist. Falls du dich nun fragst, wo ich überhaupt meine Ausbildung absvoliert habe: Das habe ich im Institut an der Universität zu Köln, kurz INeKO, gemacht.

Psychotherapeut ist hingegen ein geschützter Begriff, der an eine mehrjährige staatlich geregelte Weiterbildung gebunden ist. Tante Erna kann sich also nur dann Psychotherapeutin nennen, wenn sie das entsprechende Psychologie-Studium und die anschließende Ausbildung absolviert hat.

Die Tabelle listet die Unterschiede zwischen Coaching und Therapie anhand verschiedener Merkmale auf.
Unterschiede Coaching vs. Therapie zusammengefasst

Unterschied Coaching vs. Therapie am Beispiel Stress / Burnout

Lass uns nochmal auf das Thema Stress zurückkommen. Wann darf ich mich als systemische Coachin des Themas Stress annehmen und wann ist eher eine Therapie indiziert? Nun, Stress an sich ist erstmal keine diagnostizierte psychische Störung im eigentlichen Sinne. Stress ist eine vollkommen natürliche Reaktion unseres Körpers auf Belastungen und Herausforderungen, die jeder von uns in seinem Alltag bewältigen muss. Durch Coaching kann ich in solchen Fällen unterstützen, indem ich gemeinsam mit meinen Klient:innen Stressauslöser identifiziere und Strategien zur Bewältigung des Stresserlebens erarbeite. Hier sind die Klient:innen eigenständig in der Lage, die erarbeiteten Strategien aktiv umzusetzen.

Anders verhält es sich jedoch, wenn Stress chronisch wird. Dann finden meist kaum oder keine Erholungsphasen mehr statt. Es stellen sich zudem körperliche Symptome ein, wie z. B. Schlafmangel, Magenprobleme oder anhaltende Kopfschmerzen. Hier ist dann eindeutig eine fundierte psychotherapeutische Begleitung gefragt, die in der Regel deutlich mehr Sitzungen als im Coaching bedarf. Während die Anliegen meiner Klient:innen meist in 1 bis 10 Sitzungen gelöst sind, dauert eine – wohlgemerkt – Kurzzeittherapie allein schon bis zu 24 Stunden.

Wann lehne ich ein Coaching ab und verweise an eine:n Therapeut:in?

Wie du aber vielleicht auch erahnen kannst, können die Übergänge fließend sein. Und hier stellt sich dir dann vielleicht die Frage: Carina, wann lehnst du ein Coaching ab und verweist den oder die Klientin an eine:n Therapeut:in? Für diese Antwort möchte ich den deutschen Coachingverband zitieren:

Der Coach lehnt Aufträge ab, die zu erfüllen er nach bestem Wissen und Gewissen nicht hinreichend kompetent ist. In solchen Fällen kann er auf die Möglichkeit verweisen, sich an Kollegen oder Angehörige anderer Berufsgruppen zu wenden.

Deutscher Coachingverband

Die Frage nach der Therapie-Erfahrung

Bevor ich ins Coaching mit einem neuen Klienten oder einer neuen Klientin einsteige, frage ich immer zu Beginn, ob die Person derzeit in Therapie ist oder schonmal in Therapie war. Dies ist für mich ein wichtiger Indikator, um besser zu einer Einschätzung zu kommen. Im Falle einer laufenden Therapie nehme ich einen Coaching-Auftrag nur an, wenn ich schriftlich das Einverständnis des Therapeuten oder der Therapeutin erhalte, dass ein paralleles Coaching zu den definierten Themen die laufende Therapie nicht torpediert. Entwickle ich im Laufe des Coachings oder der Coaching-Sitzungen das Gefühl, dass ich nicht oder nicht mehr die optimale Ansprechpartnerin für ein Anliegen bin, beende ich das Coaching und verweise den Klienten oder die Klientin an eine passendere Ansprechperson.

Hallo, ich bin Carina, deine Coachin, die dich achtsam engagiert durch den Karriere-Dschungel führt.

Coaching: Möchtest du mit mir zusammenarbeiten?

Ich hoffe, dieser kleine Exkurs in die Abgrenzung zwischen Coaching und Therapie hat etwas Klarheit gebracht. Wenn du Fragen dazu hast oder nicht weißt, ob eine Zusammenarbeit mit mir sinnvoll ist, dann melde dich sehr gern bei mir über

coaching@achtsam-engagiert.de

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was es mit dem systemischen Coaching auf sich hat, wirf gern einen Blick auf diesen Artikel zum systemischen Coaching. Weitere Informationen zu meinem Angebot findest du hier: zu meinem Coaching-Angebot.