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Finde dein Warum für mehr Zufriedenheit und Erfolg im Leben – Teil 2

Achtsam-engagiert.de: Visualisierte Glaskugel mit einem Schild und der Aufschrift "Warum" in der Mitte.

Zu wissen, was man im Leben will und warum man es will, ist wie eine Teflon-Schutzschicht des Lebens. Dabei ist es egal, ob es um deinen Job, dein Hobby oder um deine Lebensziele geht. Damit die Schutzschicht wirkt, muss du jedoch erstmal wissen, dass es sie gibt. Versuche bitte ganz spontan zu antworten: Was ist dein Warum?

Möglicherweise wirst du nun eher ratlos vom Smartphone weg in die Luft schauen, kurz an deinen Gehaltszettel denken und dann vielleicht an die nächste Reise auf die Malediven. Der Gehaltszettel ist ein schönes Ergebnis und die Malediven ein schönes Ziel. Aber beides hat wenig mit deiner tieferen Leidenschaft – deinem Warum – zu tun. Lass uns also gemeinsam auf die Suche gehen.

Bringe Licht ins Dunkeln und entdecke deine Bestimmung

Auch ich war lange Zeit eher auf dem Level von Gehaltszettel, schöner Wohnung, Freizeitveranstaltungen und tollen Urlauben. Und all diese Dinge haben nach wie vor ihren Wert für mich. Aber als ich mich zum ersten Mal mit der Frage nach dem Warum konfrontiert sah, habe ich auch verstanden, dass sie nicht meine Antwort sind (siehe hierzu auch den Artikel „Finde dein Warum für mehr Erfolg im Leben“).

Doch wie findet man diese Antwort? Wie findet man sein Warum? Denn leider versteckt sich das Warum oft ziemlich im Dunkeln unseres Unterbewusstseins. Lass uns also gemeinsam Licht ins Dunkeln bringen.

Mit diesen Top-10-Tipps locken wir das schüchterne Warum aus der Ecke. Bevor wir damit starten aber noch eine ganz große Bitte: Beantworte diese 10 Fragen für dich mit der größtmöglichen Offenheit. Zensiere dich nicht von vornherein selbst, weil dir eine Antwort lächerlich, unrealistisch, unerreichbar oder dergleichen erscheint. Schau zunächst einmal, was so kommt. Den Realitätscheck kanns du später immer noch machen.

Mit 10 Fragen zu deinem Warum

1) Die größte Angst

„Ich weiß nicht, was ich will“ ist ein Satz, den sehr viele Menschen sagen, wenn es um das Warum geht. Und hier liegt oft schon der Hund begraben. Weißt du es wirklich nicht? Und da doppelt besser hält: Bist du dir wirklich sicher, dass du es nicht weißt? Oder hast du nicht womöglich einfach nur Angst zu scheitern?

Ein Beispiel: Es war für mich eine riesengroße Überwindung, den finalen Knopfdruck zu machen und meinen Blog zu veröffentlichen. Achtsam-engagiert.de ist mein Herzensprojekt, mit dem ich mich nun schon so lange beschäftige. Aber was, wenn ich dafür nur Kritik oder gar Häme einheimse? Die Angst, meine Gedanken zu den diversen Themen hier öffentlich zu machen, war geradezu fulminant. Und so habe ich den Knopfdruck zum Veröffentlichen auch einige Wochen hinausgezögert. Doch die Angst ist wie jedes Gefühl richtungsweisend. Es zeigt uns nicht nur mögliche Gefahren auf, sondern ist auch ein Indikator für das, was uns besonders viel bedeutet.

Frage dich also: Welcher Schritt bringt dich besonders aus der Komfortzone? Wovor hast du noch Angst und scheust dich deshalb vor dem ersten Schritt oder den nächsten Schritten? Fühle da richtig in dich rein. Und dann frage dich genau das Gegenteil:

2) Der Spaß-schlägt-Angst-Faktor

Wovor hast du am wenigsten Angst zu scheitern? Die Dinge, die uns am meisten Spaß machen, lassen uns oft eine gewisse Gelassenheit empfinden. Auch hier wieder das gleiche Beispiel, nur umgekehrt: Es ist möglich, dass mein Blog von ein paar wohlwollenden Freunden, meinen Eltern und sonst niemanden gelesen wird. An dieser Stelle: Hallo ihr Lieben und dankeschön 🙂 .

Es kann also sein, dass ich mit meinem Blog keinerlei Interesse wecke und somit auch niemals auch nur irgendwem irgendwelche Gedankenanstöße, geschweige denn, Hilfe bieten kann. Bei der Vielzahl an themenverwandten Blogs, Podcasts und YouTube-Channels da draußen ist das auch nicht unwahrscheinlich. Aber das Schreiben bringt mir Spaß und auch wenn ich damit objektiv keinen Erfolg habe, habe ich es zumindest mit Engagement und Leidenschaft getan. Mehr zum Warum meines Blogs findest du übrigens hier: Über mich.

Wenn du schon scheiterst, dann wenigstens mit Spaß. Was wäre das für dich?

3) Der Veranda-Test

Kennengelernt habe ich den Test nicht etwa in einem Ratgeber, sondern in der Sitcom „How I met your Mother“. Die Idee: Stell dir vor, wie du im gediegenen Alter auf der Veranda sitzt. Betrachte dein beispielsweise 85-jähriges Ich und schau genau hin: Wie zufrieden bist du? Wie schaust du mit deinen 85 Jahren auf dein heutiges Ich? Zaubert dein Leben, so wie du es jetzt führst, ein freudiges Lächeln in das alte runzelige Gesicht von deinem 85-jährigen Ich? Oder erzeugt dein derzeitiges Leben Bedauern und leider noch einige weitere Falten?

Was müsste sich in deinem Leben ändern, damit dein 85-jähriges Ich statt Sorgen- jede Menge Lachfalten im Gesicht trägt?

4) Der Kindheitstraum

Und auch hier gibt es eine Umkehrung: Befrage dein 8-Jähriges Ich. Was hast du als Kind leidenschaftlich gern getan? Und was war dein absoluter Traumberuf? Wenn du als Kind gerne die abenteuerlichsten Lego-Türme gebaut hast, musst du nicht gleich beim Legoland anheuern. Aber es zeigt dir, dass es dir große Freude bereitet, zu tüfteln und etwas mit deinen Händen zu erschaffen. Und was könnte das für dich heute bedeuten?

5) Das Wegbeamen

Was bringt dich in den Flow? Beim Flow spricht man von einem Zustand völliger Versenkung. Das erreichst du mit Tätigkeiten, bei denen du Zeit und Ort vergisst und irgendwann leicht verklärt ins Hier und Jetzt zurückkehrst. Flow-Momente erlebst du beim Sport, insbesondere bei kreativen und handwerklichen Hobbies, aber auch im Beruf. Was sind deine Flow-Momente?

6) Die Talentshow

Welche Talente hast du? Das ist durchaus nochmal ein anderer Ansatz als der Flow. Ich bin beispielsweise beim Acryl-Malen absolut im Flow, aber Talent bringe ich dafür leider beim besten Willen nicht mit. Stell dir hier eine typische Situation im Bewerbungsgespräch vor: Was würdest du antworten, wenn der Personaler dich nach deinen Stärken fragt? Und was würdest du zusätzlich antworten, wenn dich dein bester Freund fragt? Und vergiss dabei den unglaublich dämlichen Spruch „Eigenlob stinkt“. Wenn du dich nicht selbst loben kannst, wer soll es dann tun? Bade also zumindest für diesen Moment richtig in deinen Talenten, Stärken, Ressourcen und gib der Bescheidenheit Feierabend, während du diese Frage beantwortest.

7) Der kleine Lösungsansatz

Welche Probleme begegnen dir persönlich in deinem Leben? Und Problem klingt schnell sehr hochgegriffen. Es können kleine Widrigkeiten des Alltags sein. Ein Beispiel: Es gab offensichtlich mal jemanden, der sich ständig am Kaffee-Einwegbecher die Hände verbrannt hat und dann die Papp-Manchette erfunden hat. Eine geniale Erfindung, die zwar umwelttechnisch eine Verschlimmbesserung ist, aber für viele Kaffeefreunde einen echten Mehrwert bietet. Sein Warum hat sich automatisch aus dem Problem entwickelt: Er wollte echten Kaffeegenuss ohne hektisches Händewechseln und Verbrühen.

Welche kleinen Problemchen des Alltags stören dich immer wieder? Und wie sieht deine Lösung dafür aus?

8) Der große Lösungsansatz

Welche Probleme siehst du in der Welt? Das ist quasi die große Schwester von der vorherigen Frage. Gibt es ein Thema, das dich grundsätzlich umtreibt? In meinem vorherigen Artikel habe ich Martin Luther King als Beispiel genannt, der die Ungerechtigkeiten der Rassentrennung in Amerika nicht mehr länger hinnehmen wollte und für die Civil Rights Bewegung gekämpft hat. Und auch hier gilt: Du musst nicht nach Gerechtigkeit streben, die Armut bekämpfen oder die Umwelt retten (auch wenn das echt ehrenwert wäre). Sind wir mal ehrlich: Nicht in jedem von uns steckt ein Martin Luther King, eine Greta Thunberg oder eine Mutter Theresa.

Das Gute ist: Auch im Kleinen kannst du ein sehr wertiges Warum finden. Vielleicht macht es dich traurig, wenn du sonntags beim Spaziergang einsame Omis auf der Parkbank sitzen siehst. Und dann setzt du dich zu ihnen. Oder du startest ein Ehrenamt mit Freizeitaktivitäten für ältere Leute. Was auch immer es ist: Gehe mit offenen Augen durch die Welt und schau mit Neugierde auf die Widrigkeiten, die dir oder anderen begegnen.

9) Die Heldenreise

Was ist deine Geschichte? Viele erfolgreiche Menschen haben lebensverändernde und teils dramatische Dinge erlebt, die sie heute motivieren, das zu tun, was sie tun. Ganz besonders trift dies auf den Psychiater Viktor Emil Frankl zu. Er überlebte mehrere Konzentrationslager. Anschließend hat er einige sehr erfolgreiche Bücher veröffentlicht – auch darüber, wie er diese grauenvolle Zeit überstanden hat. Die begnadete Podcasterin Laura Malina Seiler hat in ihrer Kindheit sehr unter der Trennung ihrer Eltern zu leiden gehabt. Auf dieser Erfahrung und allen, die darauf folgten, hat sie ihr kleines Imperium der Persönlichkeitsentwicklung aufgebaut. Was ich damit zum Ausdruck bringen will:

Jedes Leben bietet Höhen und Tiefen. Jeder hat dadurch eine ganz besondere, einzigartige Geschichte. Und vielleicht liegt dein Warum darin, durch die Erfahrung deiner Geschichte einen Mehrwert für andere zu schaffen.

Was ist also deine Geschichte? Und wie kannst du sie für dein Warum nutzen?

10) Das geringste Übel

Und zu guter Letzt noch eine abgedrehte Frage: Wie möchtest du im Leben leiden? Oder, um es in den Worten von Mark Manson zu sagen, der mich zu diesem Punkt inspiriert hat: „What flavor of shit sandwich would you like to eat?“. Hinter dieser zugegebenermaßen etwas eklig anmutenden Frage steckt der Gedanke, dass alles im Leben seine Kosten hat. Du möchtest Model werden? Dann musst du wissen, dass du ab jetzt ein Leben auf Diät führst. Du möchtest als Consultant ein Vermögen verdienen? Dann sei dir bewusst, dass du gut und gerne 60 Stunden die Woche arbeitest. Du möchtest Kinder kriegen? Dann stell dich schonmal auf viele schlaflose Nächte ein. Was auch immer du tun willst: Es hat seinen Preis. Und wenn du unbedingt Gärtner werden willst, solltest du gern in Kauf nehmen, regelmäßig im Regen nass zu werden. That’s your shit sandwich. 

So, das waren meine Top-10-Tipps zum Aufspüren deines Warums. Ich hoffe sehr, sie haben für dich ein wenig Licht ins Dunkeln gebracht. Hast du weitere Fragen oder Tipps, die dir dabei geholfen haben, dein Warum herauszuarbeiten? Dann lass uns an deinen Erkenntnissen teilhaben und schreibe sie in den Kommentar. Ich bin gespannt!

Du findest mich jetzt übrigens auch bei Instagram. Schau gern mal vorbei: @achtsam_engagiert.