In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt sind wir alle gefragt, uns schnell auf neue Aufgaben einzulassen und diese erfolgreich zu realisieren. Doch nicht immer gelingt uns das. Dann steht uns womöglich eine der drei essenziellen Dimensionen im Weg: das Wollen, das Können oder das Dürfen. Diese Aspekte sind von eintscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, Leistung und Erfolg zu erreichen. Erfahre hier, was dieses Modell aus dem Performance-Management für deine Mitarbeiter:innen oder auch für dich ganz persönlich bedeutet.
Die Dimension des Wollens
Das „Wollen“ in diesem Modell beschreibt die intrinsische Motivation einer Person, die ihr gesetzte Aufgabe zu erreichen. Wie wirkmächtig diese Dimension ist, haben wir alle schonmal erlebt. Ich müsste wirklich dringend meine aktuelle Steuererklärung machen, aber dann gehe ich doch erstmal einkaufen, putze die Fenster, schreibe einen neuen Blog-Artikel und lege zum drölften Mal das To Do auf einen anderen Tag um. Kurzum: Es fällt uns schwer, eine Aufgabe anzugehen, wenn wir unmotiviert sind. Das gilt für private Aufgaben wie auch für Aufgaben im Beruf.
Versetz dich zum Beispiel in die Position eines Mitarbeiters, der eine enorm monotone Aufgabe erfüllen muss. Er wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit Schwierigkeiten dabei haben, konzentriert am Ball zu bleiben und lässt sich dadurch schneller ablenken. Für eine vermeintlich leichte Aufgabe wird er so deutlich länger als erwartet brauchen. Die Performance entspricht nicht dem, was die Führungskraft erwartet – einzig und allein aufgrund Schwierigkeiten bei der Dimension „Wollen“.
Erst wenn wir die intrinsische Motivation wirklich aufbringen, sind wir bereit uns anzustrengen, mögliche Hindernisse zu überwinden und kontinuierlich und engagiert daran zu arbeiten. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass das Wollen über äußere Reize hinausgeht. Wer also gerade mit einer Aufgabe hadert, sollte sich fragen:
Warum möchte ich diese Aufgabe wirklich erledigen? Was wird danach anders oder besser sein?
Wenn wir eine klare Vorstellung davon haben, welchen Mehrwert die Aufgabe für uns oder für andere hat, sind wir eher bereit, uns wirklich darauf einzulassen.
Die Dimension des Könnens
Das „Können“ bezieht sich auf die Fähigkeiten und Kompetenzen, die wir für eine erfolgreiche Erledigung einer Aufgabe brauchen. Selbst wenn du etwas wirklich, wirklich willst, bedeutet das noch lange nicht, dass du der Aufgabe auch tatsächlich gewachsen bist. Mal angenommen, ich hätte die Idee eine Coaching-App rauszubringen, in der du täglich neue Impulse aus meinem Blog zugespielt bekommst und wir ganz einfach chatten und uns per Videotelefonie zu Coaching-Sitzungen treffen könnten. Vielleicht findest du diese Idee spontan genauso interessant wie ich. Und je bunter ich mir diese App ausmale, desto mehr will ich sie auch ins Leben rufen. Die Dimension des Wollens ist also da – ich bin all in. Aber es scheitert an einem wichtigen Skill: Ich habe keine Ahnung von der Frontend- und Backend-Entwicklung einer App. Das wäre also eine Aufgabe, die aktuell schlichtweg am Können scheitert.
Können bedeutet in diesem Kontext, sowohl das bereits vorhandene Wissen und bestehende Erfahrung als auch die Bereitschaft, dir neues Wissen anzueignen und dich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wie wichtig lebenslanges Lernen ist, beschreibe ich auch ausführlich in meinem Artikel zum Boiling-Frog-Syndrom und zum Komfortzonen-Modell.
Falls du gerade an der Dimension des Könnens scheiterst, frage dich also:
Was darf ich noch lernen oder wo darf ich noch mehr Erfahrung sammeln, um diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen?
Als Führungskraft ist es stets eine Herausforderung, deine Mitarbeiter:innen zu fordern ohne sie zu überfordern. Hier gilt es ein besonderes Augenmerk auf diese Dimension zu werfen, da fehlendes Können bei der Aufgabenbewältiguung schnell zu einem Gefühl von Frustration und mangelndem Selbstvertrauen führen kann. Bleib im engen Austausch mit deinen Mitarbeiter:innen und frag immer mal wieder nach, ob sie irgendwo Unterstützung brauchen oder Lernfelder sehen.
Die Dimension des Dürfens
Das „Dürfen“ ist die dritte und letzte Dimension dieses Modells des Performance-Managements. Es beschreibt organisatorische und systemische Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen oder verhindern, unser Wollen und Können in die Tat umsetzen.
Im unternehmerischen Kontext kann dies auch ein diffuses Gefühl des „Nicht-Dürfens“ sein. Mal angenommen, du arbeitest als Ingenieur in einem Unternehmen, das stark hierarchisch geprägt ist und sehr starre, bürokratische Prozesse hat. Wenn du nun eine Idee hast, wie ihr als Unternehmen ein neues innovatives Produkt auf den Markt bringen könnt, sind die Dimensionen des Wollens und Könnens erfüllt, denn du hast schon eine klare Vision des Produkts und eine konkrete Umsetzungsidee. Mit Blick auf die restriktive Unternehmenskultur und die eingeschränkte Handlungsfreiheit als „kleines Arbeitslicht“ wirst du aber gar nicht das Umfeld vorfinden, dass du deine Idee überhaupt auf der richtigen Ebene präsentieren kannst.
Es gilt also genau darauf zu achten, ob du dich in deiner privaten oder beruflichen Umgebung irgendwo eingeent, kontrolliert oder anderweitig in deiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt fühlst. Frage dich:
Gibt es Hindernisse oder Einschränkungen, die in meiner Umgebung verhindern, mein Bestes zu geben?
High Performance entsteht dann, wenn alle Dimensionen im Gleichgewicht sind
Wenn es uns gelingt, alle drei Dimensionen Wollen, Können und Dürfen in Einklang zu bringen, ist das Fundament für überzeugende Leistung und Erfolg gelegt. Wenn wir eine Aufgabe wirklich wollen, wir die Fähigkeit zur Umsetzung mitbringen und ein stärkendes Umfeld haben, stehen die Zeichen gut für eine erfolgreiche Zielrealisierung.
Aus Unternehmenssicht ist es von enorm großer Bedeutung diese drei Dimensionen zu fördern. Dafür braucht es Motivation und Sinnstiftung bei der Arbeit, eine Kultur die die fachliche und persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen fördert und den Raum für Eigeninitiative, Innovation und wertschätzende Fehlerkultur.
Egal ob als Führungskraft oder für die eigene Reflektion: Nutze das Modell, um zu analysieren, an welcher Dimension es vielleicht bei der Aufgabenerfüllung hapert. Nur so wirst du einen Schritt weiterkommen und wissen, wo du ansetzen kannst. Denn erst, wenn wir alle drei Dimensionen erfüllen, können wir unser volles Potenzial entfalten.
Theorie ist das eine, Praxis das andere: Gern unterstüzte ich dich auch persönlich durch lösungsorientiertes, systemisches Coaching dabei, deine Ziele zu realisieren. Vereinbare jetzt einen Coaching-Termin mit mir über:
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