Achtsamkeit und Stressmanagement

Die Weisheit der Steine im Glas

Das Bild zeigt ein mit Steinen gefülltes Glas, welches sinnbildlich für dein Leben steht. Visualisiert von www.achtsam-engagiert.de

Wie zufrieden bist du und wie gut läuft dieses Jahr bisher für dich? Wie steht es um die Umsetzung deiner aktuellen Ziele? Möglicherweise ist deine Neujahrsmotivation bereits etwas abgeebbt. Denn nur weil ein neues Jahr begonnen hat, wurde nicht gleichzeitig alles andere auf Null gesetzt. Der Job ist vielleicht genauso stressig wie eh und je, die Pflege des dementen Vaters belastet einen emotional wie auch zeitlich oder die Streitigkeiten mit den Partner gehen genau da weiter, wo sie 2019 aufgehört haben. Es gibt viele mögliche Interessentskonflikte, die uns im Alltag begegnen. Wofür bringen wir wie viel unserer Zeit und Energie auf? Was ist uns wichtig? Heute teile ich eine schöne Geschichte mit dir, die dazu eine interessante Antwort gibt.

Die Geschichte von dem Glas voller Steine

Die Geschichte handelt von einem Professor, der seinen Studenten eine wichtige Lebenslektion erteilen wollte. Viele dieser Studenten beklagten sich über genau jene Interessenskonflikte, die ich oben beschrieben habe. Sie hatten zu wenig Zeit für ihre Studien, denn sie mussten parallel arbeiten, sich um die Beziehung oder gar die Kinder kümmern oder fühlten sich aufgrund anderer Verpflichtungen der zeitlichen Herausforderung des Studiums nicht gewachsen.

Der Professor wusste um die Sorgen und Nöte seiner Studenten und hatte ein besonderes Experiment für sie vorbereitet. Er nahm ein sehr großes, leeres Glas unter seinem Tisch hervor und legte bis zum Glasrand einige etwa Faust-große Steine hinein. Er blickte zu seinen Studenten und fragte sie:
„Ist das Glas voll?“
„Ja“, lautete die einhellige Meinung der Studenten.
Der Professor ließ ein paar Sekunden verstreichen, in denen er auf das Glas schaute. Dann blickte er erneut zu seinem Auditorium und fragte: „Wirklich?“.
Sodann griff er erneut unter den Tisch und zog eine Tüte Kies hervor, die er vollends in das Glas schüttete. „Und nun?“, fragte er, „Ist das Glas voll?“. Die Studenten beäugten argwöhnisch das Glas, aber tatsächlich passte kein weiterer Kiesel mehr rein.
„Ja, es ist voll“, lautete die etwas zögerliche Antwort.
„Wir werden sehen“, sagte der Professor und kramte erneut unter dem Tisch. Nun zog er eine Schale mit Sand hervor und kippte auch diese vollständig in das Glas. Wie zuvor stellte er die Frage: „Ist das Glas voll?“. Die Studenten hatten nunmehr das Prinzip verstanden und antworteten: „Nein!“.

„Gut“, lautete die knappe Antwort des Professors und auf ein Weiteres griff er unter den Tisch, wo er nun eine Karaffe Wasser hervorholte. Auch diese schüttete er vollständig in das Glas, welches bereits mit großen Steinen, Kieselsteinen und Sand gefüllt war.
„Welche Lehre können wir aus diesem Experiment für uns ziehen?“, fragte der Professor nun.

Es geht nicht ums „mehr“, sondern um das „wie“

Ein mutiger Student ergriff sofort das Wort und erklärte: „Das Experiment zeigt deutlich, dass unser Zeitplan gar nicht wirklich voll ist, sondern wir immer noch ein bisschen mehr schaffen können.“
„Nein, das ist es nicht“, widersprach der Professor und ergänzte: „Was uns dieses Experiment zeigt, ist, dass es auf die richtige Reihenfolge ankommt. Stellt euch vor, ich hätte die großen Steine zuletzt ins Glas gegeben. Hätten sie dann alle noch reingepasst? Ganz sicher nicht. Die großen Steine müssen zuerst ins Glas, damit sich danach die kleineren Steine, der Sand und das Wasser darum fügen können. Und so ist es auch mit eurem Leben. Wir müssen zuerst die großen Herausforderungen unseres Lebens anpacken, damit wir auch noch Platz für die kleineren Sorgen haben. Fragt euch also bitte: Was sind die großen Steine eures Lebens? Kümmert euch zuerst um diese. Denn wenn euer Lebensglas voll Sand ist, bleibt euch wirklich keine Zeit und Kraft mehr für die entscheidenden Dinge.

Was sind die großen Steine deines Lebens?

Ich habe diese Geschichte frei nacherzählt, nachdem ich sie mal in einem Podcast gehört habe. Ob es diesen Professor wirklich gab oder nicht, habe ich nicht herausgefunden. So oder so, finde ich diese Geschichte aber wunderbar, denn sie birgt gleich mehrere Lehren:

1) Es ist tatsächlich eine Frage der Organisation, was und wie viel wir in unserem Leben schaffen.
2) Gleichzeitig wird deutlich, dass es nicht darum geht, auf Teufel komm‘ raus das eigene Lebensglas zu füllen, sondern sich den wichtigen Dingen des Lebens zu widmen und Prioritäten zu setzen. Hierfür empfehle ich dir auch meinen Artikel „Bist du in der Balance? Mit diesen 4 Schritten findest du es heraus.“
3) Große Herausforderungen erscheinen uns unlösbar, solange wir sie nicht sofort angehen und uns stattdessen mit kleineren, nichtigeren Problemen herumschlagen. Pack‘ also die Dinge an, die dir unter den Nägeln brennen.

Ich hoffe, dir hat diese Geschichte gefallen. In einem weiteren Artikel erfährst du, wie du lernen kannst, „Nein“ zu sagen. Denn dies ist ein wichtiges Zauberwort, das dabei hilft, uns unseren Prioritäten zu widmen, ohne uns dabei von uns selbst oder anderen abbringen zu lassen.

Theorie ist das eine, Praxis das andere: Gern unterstüzte ich dich auch persönlich durch lösungsorientiertes, systemisches Coaching dabei, deine Ziele zu realisieren. Vereinbare jetzt einen Coaching-Termin mit mir unter
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