Finale des achtsamen Adventskalenders: Sei gut zu dir selbst und sorge für dich
In den letzten Tagen habe ich dir einige Inspirationen und Übungen an die Hand gegeben, wie du die Adventszeit achtsamer gestalten kannst. Eine Übersicht meines achtsamen Adventskalenders findest du am Ende des Artikels.Hand aufs Herz, hast du jeden Tag alle Tipps und Tricks ausprobiert? Ich wette, dem ist nicht so. Warum? Weil ich es selbst gar nicht schaffe, neben meinem Vollzeitjob, Sport, Treffen mit Lieblingsmenschen und meinem Blog täglich die Zeit für alle Achtsamkeitstechniken zu haben. Das sollte auch vollkommen okay sein und ist das Motto des heutigen Tages: Sei einfach mal ein bisschen nachsichtig mit dir selbst.
Die ungewollte Nebenwirkung von zu viel Selbstliebe-Übung
Zu diesem Thema hat der Psychologe Andreas Knuf ein ganzes Buch* geschrieben („Sei nicht so hart zu dir selbst“). Darin schreibt er:
Man weiß schließlich, wie wichtig Selbstliebe ist, und wenn man sie nicht umsetzen kann, sucht man den Fehler wieder bei sich. Unser Verstand, das heißt unser Dauernörgler schließt daraus: Man ist mal wieder selbst schuld. Man hat sich nicht genug angestrengt und man hat noch nicht hart genug an sich gearbeitet, um das mit der Selbstliebe endlich hinzubekommen. Die Folge dieses ganzen Prozesses ist klar: Wir lieben uns noch weniger.“
andreas knuf
Mit der Selbstliebe ist es wie mit der Achtsamkeit: Beides ist durchaus eine Frage der Übung. Man sollte sich aber weder durch fehlende Selbstliebe-Praxis abwerten noch sich von einer ausgefallenen Achtsamkeits-Übung stressen lassen. Beides wäre einfach total kontraproduktiv, wie Andreas Knuf ganz treffend beschreibt.
Achtsamkeitsübung ja oder nein?
Jede Entscheidung ist okay, solange sie bewusst erfolgt. Die Hauptsache ist, dass du lernst dich in deinem Autopiloten-Modus zu ertappen, wenn du gerade wieder hineinrutschst oder drinsteckst. Wenn du dann mit einem Schritt Abstand beschließt, dass du heute Abend lieber einen passiven Abend auf der Couch verbringst als noch eine Meditationseinheit einzulegen, dann ist das wenigstens eine bewusste Entscheidung. Und die sei dir auch voll und ganz gegönnt.
Zwar etwas platt, aber dennoch passend: Hör auf dein Herz
Mit meinem Blog und diesem achtsamen Adventskalender möchte ich dir zahlreiche Inspirationen und Tools an die Hand geben, mit denen du lernen kannst, aus Grübelschleifen und Stress auszusteigen, um mehr den gegenwärtigen Moment zu genießen. Mache dir einfach immer wieder bewusst, was dir gerade wichtig ist. Hier finde ich das Zitat von Iain Thomas auch ganz wundervoll:
Und jeden Tag aufs Neue reißt dich die Welt an der Hand mit und schreit: „Das ist wichtig! Und das auch! Mach dir Sorgen um dies! Und um das! Und um jenes!“
IAin thomas
Und jeden Tag musst du deine Hand zurückreißen, sie dir aufs Herz drücken und sagen: „Nein. Das hier ist wichtig.“
Vielleicht haben dir die vergangenen Tage dabei geholfen, deine Hand auf dein Herz zu legen und in dich hineinzuspüren, was dir wirklich wichtig ist. Ich wünsche dir, dass es dir gelingt, diese Erfahrung mit in die Feiertage zu nehmen und selbstverständlich auch darüber hinaus. Falls du noch nicht alle Türchen meines achtsamen Adventskalenders geöffnet hast, findest du hier nochmal eine Gesamtübersicht.
Achtsamer Adventskalender: Die Türchen im Überblick
- Achtsamer Advent Tag 1: Respektiere deine Routine
- Achtsamer Advent Tag 2: Notiere dir schöne Momente
- Achtsamer Advent Tag 3: Gehe alleine spazieren
- Achtsamer Advent Tag 4: Die Päckchen des Lebens annehmen
- Achtsamer Advent Tag 5: Genieße die kulinarischen Freuden achtsam
- Achtsamer Advent Tag 6: Starte den Morgen mit Freude
- Achtsamer Advent Tag 7: Lausche dem Klang der Weihnachtszeit
- Achtsamer Advent Tag 8: Finde Momente der Stille
- Achtsamer Advent Tag 9: Lasse Perfektionismus los und finde deine Weihnachts-Werte
- Achtsamer Advent Tag 10: Zeige deine Dankbarkeit
- Achtsamer Advent Tag 11: Lies mal wieder
- Achtsamer Advent Tag 12: Erschaffe etwas mit deinen Händen
- Achtsamer Advent Tag 13: Lass dich mal an der Nase entlangführen
- Achtsamer Advent Tag 14: Schreibe einen Wunschzettel
- Achtsamer Advent Tag 15: Zähle nicht die Tage, sondern deinen Atem
- Achtsamer Advent Tag 16: Schenke deinem Körper Aufmerksamkeit
- Achtsamer Advent Tag 17: Lausche den Glöckchen der Achtsamkeit
- Achtsamer Advent Tag 18: Leg dein Handy mal zur Seite
- Achtsamer Advent Tag 19: Genieße den Stillstand
- Achtsamer Advent Tag 20: Mache eine kleine Tee-Zeremonie
- Achtsamer Advent Tag 21: Packe Päckchen mit deinen Gedanken
- Achtsamer Advent Tag 22: Schärfe die Sinne
- Achtsamer Advent Tag 23: Schenke gute Wünsche mit der Metta-Meditation
- Achtsamer Advent Tag 24: Sei gut zu dir selbst und sorge für dich